Angehörige im Fokus – wie Familie und Freunde unterstützen können
Veröffentlicht von Robert H. Allmann · 07.09.2025
Parkinson betrifft nie nur eine Person. Angehörige tragen viel Verantwortung und brauchen selbst Stabilität. Dieser Beitrag zeigt, wie Unterstützung praktisch gelingt – ohne sich selbst zu überfordern.
1. Zuhören & Verstehen
- Akzeptanz statt Ratschläge: Erst verstehen, dann gemeinsam Lösungen suchen.
- Konkrete Fragen: „Wobei soll ich heute helfen?“ statt „Sag Bescheid, wenn du was brauchst.“
- Tempo respektieren: Pausen einplanen, Termine nicht zu eng legen.
2. Praktische Hilfe, die wirklich entlastet
- Termine koordinieren: Arzt, Therapie, Rezepte – Kalender teilen.
- Medikamenten-Management: Dosiersystem, Erinnerungs-App, Reserve planen.
- Alltag strukturieren: Feste Zeiten für Essen, Bewegung, Ruhe.
- Haushalt & Wege: Einkaufen, Kochen, Fahrdienste, kleine Reparaturen.
3. Eigene Grenzen schützen
- Pausen gehören dazu: Eigene Hobbys, Freunde, Schlaf priorisieren.
- Aufgaben teilen: Familie, Nachbarn, Ehrenamtliche einbinden.
- Professionelle Hilfen: Pflegedienst, Tagespflege, stundenweise Betreuung.
4. Austausch & Entlastung organisieren
- Selbsthilfegruppen: Erfahrungen, Tipps, Verständnis.
- Pflegestützpunkt/Pflegekasse: Beratung zu Leistungen, Anträgen, Widerspruch.
- Entlastungsbetrag nutzen: Alltagsbegleitung, Haushaltshilfe, Betreuung.
5. Warnsignale für Überlastung
- Chronische Erschöpfung, Gereiztheit, Schlafprobleme.
- Sozialer Rückzug, Appetitverlust, häufige Infekte.
- Rechtzeitig gegensteuern: Arztgespräch, Kurzzeit-/Verhinderungspflege, Auszeiten planen.
6. Notfallplan
- Kontaktliste: Angehörige, Hausarzt, Neurologe, Pflegedienst.
- Unterlagen griffbereit: Medikamentenplan, Diagnosen, Versicherungs- & Pflegegrad-Daten.
- Vertretung klären: Wer springt ein? Kurzzeit-/Verhinderungspflege vorab prüfen.
Fazit
Gute Unterstützung ist konkret, respektvoll und gut verteilt. Angehörige helfen am besten, wenn sie mit dem Betroffenen planen – und gleichzeitig auf die eigenen Kräfte achten.