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Parkinson & Schlafstörungen – Ursachen & konkrete Lösungen

Warum das Thema wichtig ist

Schlechter Schlaf verschärft bei Parkinson oft die Symptome am Tag: Steifigkeit, Unsicherheit beim Gehen, Gereiztheit, Konzentrationsschwäche. Wer nachts besser schläft, hat tagsüber mehr Stabilität, Energie und Selbstständigkeit.

Typische Ursachen und was man praktisch dagegen tun kann

1. Steifigkeit in der Nacht

Problem: Umdrehen fällt schwer, Muskeln sind fest.
Lösung:
- Seitenschläferkissen oder Lagerungskissen einsetzen → erleichtert Positionswechsel.
- Wärmekissen oder elektrische Decke nutzen → Muskelspannung sinkt.
- Abends 5–10 Minuten leichte Dehnübungen vor dem Schlafen.

2. Medikamente halten nicht bis zum Morgen

KProblem: Symptome treten nachts oder früh morgens wieder stark auf.
Lösung:
- Mit Neurologen Retard-Präparate besprechen (wirken länger).
- Einnahmezeit der letzten Dosis anpassen (z. B. später am Abend).
- Nacht-Tabletten griffbereit neben dem Bett platzieren.

3. Häufiges Wasserlassen (Nykturie)

Problem: Mehrmals pro Nacht aufstehen → Schlaf wird zerstückelt.
Lösung:
- Flüssigkeitsaufnahme abends reduzieren (2–3 Stunden vor dem Schlaf weniger trinken).
- Vor dem Zubettgehen Toilettengang einplanen.
- Mit Arzt besprechen: Medikamente gegen Blasenüberaktivität oder Hilfsmittel wie Urinflasche/Nachtstuhl.

4. Unruhige Beine (Restless Legs)

Problem: Ziehen oder Kribbeln zwingt, aufzustehen.
Lösung:
- Kurze Massage oder warme Dusche am Abend.
- Magnesium oder Eisenwerte prüfen lassen.
- Spezielle Medikamente gegen Restless Legs ggf. mit Arzt klären.

5. Schlafapnoe (Atemaussetzer)

Problem: Man wacht unruhig auf, fühlt sich am Morgen wie „nicht geschlafen“.
Lösung:
- Partner/in beobachten lassen: gibt es Schnarchen + Atemaussetzer?
- Überweisung ins Schlaflabor anfordern.
- Bei Diagnose: CPAP-Maske → deutlich bessere Schlafqualität.

6. Gedankenkarussell & Ängste

Problem: Sorgen verhindern Einschlafen oder lassen nachts wachliegen.
Lösung:
- Abends 10 Minuten „Gedanken aufschreiben“ → Kopf wird frei.
- Feste Abendroutine: Lesen, leise Musik, Atemübungen.
- Kein Handy/TV direkt vor dem Schlaf → Licht hält Gehirn aktiv.

Sofort umsetzbare Abend-Checkliste

1. Letzte Mahlzeit: leicht & spätestens 3 Stunden vor dem Schlaf.
2. Flüssigkeit reduzieren: ab 20 Uhr nur noch kleine Schlucke.
3. Bewegung: 10 Minuten Spaziergang oder Dehnen am Abend.
4. Medikamente prüfen: wirkt die Abenddosis bis zum Morgen?
5. Schlafumgebung: dunkel, kühl, ruhig (18–20 °C optimal).
6. Ritual: immer gleiche Abfolge (z. B. Zähneputzen – kurzes Lesen – Licht aus).

Fazit:

Schlafprobleme bei Parkinson sind kein Schicksal, sondern behandelbar. Wer die Ursachen kennt und gezielt angeht – mit Lagerung, Medikamentenanpassung, Blasenmanagement, Entspannung oder Schlaflabor – kann die Nachtruhe deutlich verbessern. Schon 2–3 kleine Änderungen im Alltag bringen spürbar mehr Ruhe in die Nacht und damit mehr Kraft für den Tag.