Motivation statt Rückzug – positiv leben mit Parkinson

Veröffentlicht von Robert H. Allmann · 07.09.2025

Parkinson ist eine dauerhafte Herausforderung – aber kein Grund, die eigenen Ziele aufzugeben. Motivation entsteht nicht zufällig; sie wächst aus kleinen, machbaren Schritten, aus guten Routinen und aus Menschen, die an uns glauben.

1) Klein anfangen – groß dranbleiben

  • 3-Minuten-Regel: Starte mit Mini-Einheiten (3 Minuten Bewegung, Papier sortieren, Anruf tätigen). Oft folgt daraus mehr.
  • Ein Ziel pro Tag: Maximal eine Sache priorisieren – und die bewusst feiern, wenn sie geschafft ist.
  • Trigger setzen: Schuhe bereitstellen, Wasserflasche füllen, Termin im Kalender – Hürden verringern.

2) Energie steuern statt kämpfen

  • Kraftinseln planen: Belastung und Erholung abwechseln (z. B. 20 Minuten aktiv, 10 Minuten Pause).
  • Gute Phasen nutzen: Wichtige Aufgaben in „On“-Fenster legen; Unwichtiges großzügig verschieben.
  • Rituale: Feste Zeiten für Essen, Medikamente, Bewegung und Ruhe – das gibt Sicherheit.

3) Bewegung als Motor

  • Lieblingsform wählen: Gehen, Rad, Schwimmen, Tanzen – Hauptsache regelmäßig.
  • Realistische Strecken: Kurze Einheiten zählen. Einmal ist besser als keinmal.
  • Mit anderen zusammen: Verabredungen erhöhen die Chance, dranzubleiben.

4) Kopf stärken – Stimmung schützen

  • Dankbarkeit in 3 Sätzen: Jeden Abend drei kleine Dinge notieren, die gut waren.
  • Medienhygiene: Nachrichten dosieren, stattdessen Musik, Natur, Humor.
  • Hilfe holen: Wenn Angst oder Niedergeschlagenheit bleibt: Hausarzt/Neurologe, Therapie, Selbsthilfe.

5) Menschen als Ressource

  • Klare Bitten: „Kannst du mich morgen zum Termin fahren?“ statt „Melde dich mal“.
  • Netzwerk pflegen: Familie, Freunde, Nachbarn, Gruppen – Aufgaben verteilen, Entlastung annehmen.
  • Erfolge teilen: Kurz berichten, was gut lief – Motivation steckt an.

6) Wenn’s hakt: Notfallplan

  • Schlechter Tag: Minimalziel (z. B. 10 Minuten frische Luft), Medikamente checken, trinken, eine Person kontaktieren.
  • Sturz/Unsicherheit: Arzt anrufen, Hilfsmittel prüfen, Wohnung auf Stolperfallen checken.
  • Überlastung: Aufgaben streichen, Pause einbauen, Termin verlegen – Schuldgefühle weglassen.

Fazit

Motivation ist trainierbar. Mit kleinen Zielen, verlässlichen Routinen, Bewegung und einem tragfähigen Netzwerk bleibt das Leben mit Parkinson aktiv, sinnvoll und zuversichtlich.

© 2025 Parkinson-Management.de · Robert H. Allmann