Blog 9 - Sexualität und Partnerschaft mit Parkinson – Nähe neu gestalten

Parkinson betrifft den ganzen Menschen – Körper, Geist und Seele. Auch das Thema Sexualität verändert sich im Verlauf der Krankheit. Manche Betroffene spüren weniger Lust, andere erleben Schwierigkeiten durch Bewegungsstörungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten. Gleichzeitig bleibt das Bedürfnis nach Nähe, Intimität und Zärtlichkeit bestehen. Genau deshalb ist es so wichtig, offen über Sexualität und Partnerschaft zu sprechen – und Wege zu finden, wie Nähe lebendig bleiben kann.

 

Warum Sexualität sich verändert

Parkinson kann die Motorik einschränken, was Bewegungen weniger fließend macht. Schmerzen, Steifigkeit oder Zittern wirken sich ebenso aus wie die Nebenwirkungen mancher Medikamente, die Libido dämpfen oder das Körpergefühl verändern. Auch psychische Faktoren spielen hinein: Unsicherheit, Scham oder die Angst, den Partner zu belasten.

Die Bedeutung von Offenheit

Schweigen schafft Distanz, während Reden Nähe entstehen lässt. Wer mit dem Partner über Ängste, Wünsche und Bedürfnisse spricht, nimmt Druck aus der Situation. Auch Ärzte oder Therapeuten können helfen, Lösungen zu finden – von einer Anpassung der Medikamente bis hin zu speziellen Hilfsmitteln.

Nähe neu definieren

Sexualität ist mehr als Geschlechtsverkehr. Zärtlichkeit, Berührungen, Massagen, Kuscheln oder gemeinsame Rituale können genauso erfüllend sein. Wer den Blick weitet und Intimität nicht auf eine einzige Form reduziert, entdeckt neue Möglichkeiten, Nähe zu erleben.

Praktische Unterstützung

Manche Hilfsmittel machen das Liebesleben leichter: Lagerungskissen, Gleitmittel oder Medikamente gegen Erektionsstörungen. Auch eine entspannte Atmosphäre ohne Zeitdruck nimmt Belastung und schenkt Freiheit.

Partnerschaft als Ressource

Eine lebendige Beziehung lebt von gegenseitiger Achtung, Humor und Geduld. Wer die Liebe in den Vordergrund stellt, findet auch in schwierigen Phasen Halt. Gerade in Partnerschaften, die offen mit Veränderungen umgehen, wächst die Nähe oft sogar noch.

Fazit

Parkinson verändert vieles, aber nicht die Fähigkeit, Liebe und Intimität zu leben. Sexualität bleibt möglich – vielleicht anders, vielleicht reicher an neuen Formen von Nähe. Wer den Mut hat, offen zu sprechen und Neues zuzulassen, bewahrt eine Partnerschaft voller Wärme und Verbundenheit.