Sexualität und Partnerschaft mit Parkinson
Veröffentlicht von Robert H. Allmann · 07.09.2025
Parkinson verändert Körper, Energie und manchmal auch das Selbstbild. Nähe und Sexualität bleiben trotzdem wichtig – nur oft brauchen sie neue Wege. Dieser Beitrag macht Mut, offen zu sprechen und praktische Lösungen zu finden.
1) Offen reden – ohne Druck
- Wünsche und Grenzen klären: Was tut gut, was überfordert? Kurze Gespräche, ohne Vorwürfe.
- Tempo anpassen: Intimität planen, wenn Energie besser ist (z. B. nach Ruhephasen, in „On“-Phasen).
- Leistung rausnehmen: Nähe ist mehr als „Leistung“ – Berührung, Kuscheln, Massage zählen.
2) Körperliche Veränderungen verstehen
- Beweglichkeit/Tremor: bequeme Positionen, Kissen, Wärme helfen; Pausen einbauen.
- Medikamente: Manche Mittel beeinflussen Libido/Impulse – auffällige Veränderungen ärztlich besprechen.
- Schmerz/Steifigkeit: leichte Dehnung, warmes Bad/Dusche vorher entspannt Muskulatur.
3) Praktische Hilfen für mehr Nähe
- Rituale der Nähe: feste Zeiten für Berührung, Handmassage, gemeinsames Atmen.
- Varianten finden: Seitenlage, sitzende Positionen, langsamere Abläufe – weniger Anstrengung, mehr Kontrolle.
- Hilfsmittel & Beratung: Gleitgel, Wecker/Erinnerung für „On“-Fenster, Sexualberatung/Beckenbodentherapie nutzen.
4) Psyche & Kommunikation
- Scham ansprechen: Unsicherheiten benennen entlastet beide.
- Wertschätzung zeigen: Komplimente, Humor, Dankbarkeit – Beziehung pflegen.
- Wenn es schwierig wird: Paarberatung/sexologische Beratung gibt Struktur und Tools.
5) Grenzen akzeptieren – Nähe neu definieren
Manche Tage gehen, andere nicht. Wichtig ist, den Druck rauszunehmen und wertschätzende Nähe bewusst zu leben: Berühren, Zeit teilen, gemeinsam lachen.
Fazit
Sexualität verschwindet mit Parkinson nicht – sie verändert sich. Wer offen bleibt, das Timing anpasst und praktische Hilfen nutzt, kann Intimität bewahren und die Partnerschaft stärken.